Initiativgruppe
vom Zölibat betroffener Frauen
Bericht vom Treffen zum 40-jährigen Jubiläum der Frauengruppe vom 28.-30.04.2023
Letztendlich waren es 13 Frauen, die teilnehmen konnten. Das Schöne war, dass es eine buntgemischte Gruppe war. 3 Frauen waren zum ersten Mal dabei, 5 Frauen waren gekommen, die länger pausiert hatten, nun aber dieses Jubiläum mitfeiern wollten und 5 Frauen, die eigentlich immer dabei sind. Entsprechend intensiv war die obligatorische Erzählrunde am Freitagabend.
Nach dem Morgenimpuls am Samstag zum Thema „Exodus“ wurden Themen für den weiteren Austausch gesammelt:
- Umgang mit der Trauer nach dem Tod des Partners
Zum Thema „Synodaler Weg“ und „Zukunft der Gruppe“ bildeten sich zwei Kleingruppen.
Ein paar Gedanken der Gruppe, die sich mit der Zukunft der Gruppe beschäftigt haben:
Unser Selbstverständnis als Gruppe ist es, dass wir beratend für betroffene Frauen da sind (es sind durchschnittlich ca. 10 Frauen pro Jahr, die mit uns Kontakt aufnehmen). Gleichzeitig möchten wir aber auch das Thema Pflichtzölibat in der (Kirchen-) Öffentlichkeit wachhalten, auf die Probleme hinweisen, die es mit sich bringt und für eine Abschaffung eintreten.
Als Bittstellerinnen der Bischöfe gegenüber möchten wir dabei allerdings nicht mehr auftreten.
Ein (neuer) Ansatz könnte sein, das Thema heimliche Beziehungen zu enttabuisieren. Also entsprechend selbstbewusst auftreten mit der Botschaft, dass es diese Beziehungen gibt und sie ein Stück weit Normalität sind. Von Seiten der Kirchenleitungen werden diese Beziehungen meist als Einzelfällte abgetan. Dass das nicht stimmt, wissen wir alle. Und wir wissen auch, dass die Kirchenbasis mit diesen Beziehungen in der Regel überhaupt kein Problem hat.
Eine konkrete Idee, die uns ausgehend von diesen Gedanken kam: wir möchten auf unserer Website etwas offensiver auftreten. So werden wir aktuell ein Foto veröffentlichen, auf dem wir Frauen zu sehen sind, wie wir auf unser 40-jähriges Jubiläum anstoßen und es feiern 😊. Wir möchten und brauchen uns nicht zu verstecken. Es gibt uns und das ist gut so.
Da wir an diesem Thema gerne dranbleiben möchten, wird es zeitnah eine Videokonferenz geben, bei der wir uns explizit mit der Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen und Ideen entwickeln möchten, wie und wo wir mit unserem Anliegen präsent sein können.
Am Samstagnachmittag gab es dann in der gesamten Gruppe noch einen sehr spannenden, offenen und beeindruckenden Austausch zum Thema „Meine Spiritualität“. Wieder einmal wurde deutlich, wie vielfältig und unterschiedlich wir sind und wie stark gleichzeitig die Verbundenheit ist, einfach dadurch, dass wir alle mit dem Thema Zölibat unsere Geschichte haben.